Westoverledingen – Junge Leute, die schwer den Zugang zum Arbeitsmarkt finden, haben immer häufiger psychische Probleme. „Der Rucksack wird offensichtlich immer größer“, meinte der SPD-Landtagsabgeordnete Nico Bloem (Weener) beim Besuch der AKSR-GmbH Betreuungs- und Qualifizierungsstätten in Ihrhove. Diese Ausgliederung des Arbeitskreises Schule kümmert sich um junge Leute, die aus unterschiedlichen Gründen in der Schule und in der Berufsausbildung nicht klarkommen. Bloem wurde bei seinem Besuch begleitet von Andreas Klaasen, Ratsherr im Gemeinderat von Westoverledingen, und Friedrich Reich von der SPD Westoverledingen-Nord.
Die 32 Plätze in Ihrhove werden von Jugendlichen zwischen 14 und 27 Jahren aus dem gesamten Landkreis Leer belegt. Sie werden von den Schulen oder vom Jobcenter unter anderem zur AKSR-GmbH geschickt, weil sie ihren Schulabschluss nicht schaffen, gar nicht mehr zur Schule gehen oder Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. Eigentlich seien die Aussichten gut, „denn die Wirtschaft sucht ja junge Männer und Frauen“, meint Volkmar von Koenen, sozialpädagogischer Leiter der AKSR-GmbH. Aber es werde immer schwerer, die jungen Menschen zu erreichen. Von Koenen: „Entscheidend ist, was zu Hause los ist“, meint von Koenen. Und da stimmt es immer häufiger nicht mehr. Das beobachte man seit 10 bis 15 Jahren.
Die AKSR-GmbH am Standort in Ihrhove hat mehrere Werkstätten, wo die Jugendlichen unter Begleitung arbeiten können und wieder einen strukturierten Alltag bekommen. „Wir sind dankbar, dass das Land die Förderung der Jugendwerkstätten fortsetzt, wünschen uns aber einen besseren Personalschlüssel und mehr Projekte, die über einen längeren Zeitraum laufen. Wir brauchen für die jungen Leute einfach mehr Zeit, die Beziehungsarbeit wird immer länger“, meinten Dana Knipper und Helmut Fennen von der Geschäftsleitung der AKSR-GmbH.
„Ich kann die Wünsche nachvollziehen und werde in Hannover Gespräche führen“, meinte Nico Bloem der sich ausdrücklich für den Einsatz und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AKSR-GmbH in einem schwierigen Umfeld bedankte.